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Wilhelm-Dröscher-Stiftung
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Die Wilhelm-Dröscher-Stiftung e.V. (gemeinnütziger Verein)
Im Hohen Rech 38 -  55606  Kirn a.d.Nahe

Wilhelm Dröscher verstarb 1977 im Alter von 57 Jahren plötzlich und unerwartet auf dem Bundesparteitag der SPD. Er war zu diesem Zeitpunkt Schatzmeister der SPD, Präsident der Sozialdemokratischen Parteien in Europa und Landtagsabgeordneter in Rheinland-Pfalz. Auf Bitten der Familie verzichtete die SPD auf die üblichen aufwendigen Todesanzeigen und gab statt dessen den dafür vorgesehenen Betrag der neu gegründeten Wilhelm Dröscher Stiftung als Startkapital. Diese Stiftung war von engen politischen Freunden und Mitgliedern der Familie kurze Zeit nach seinem plötzlichen Tod - am 25. November 1977 - gegründet worden. Sie ist ein eingetragener Verein, dem das Finanzamt die große Gemeinnützigkeit zuerkannt hat.

Den Zweck der Stiftung beschreibt die Satzung u.a. so:

"Der Verein arbeitet im Sinne von Wilhelm Dröschers Lebenswerk auf der Grundlage einer dem Einzelnen verpflichteten Mitmenschlichkeit.

Er fördert insbesondere Personen und Institutionen, die praktischer Solidarität und Hilfe bedürfen, weil

- ihr persönliches Schicksal oder die Unzulänglichkeit der öffentlich organisierten Lebenshilfe zu einer individuellen Not- und Bedarfslage geführt hat;

- ihre Arbeit auf sozialem, wissenschaftlichen oder künstlerischem Gebiet einen Beitrag zu einer freiheitlichen und solidarischen Gesellschaft leistet;

- ihre Teilnahme an einer demokratischen und menschenwürdigen Gesellschaft ein Mehr an Ausbildung und Erkenntnis erfordert;

- sie der Beratung und Unterstützung zur Verwirklichung ihrer Rechte bedürfen. "

Die Zinsen des Stiftungskapitals sowie Spenden und - leider viel zu selten - Bußgelder bilden den Rahmen für das jährliche Budget der Stiftung. Es ist - verglichen mit anderen Institutionen - ein bescheidener Betrag um die 10.000,- EUR jährlich; aber die Stiftung hat in den nunmehr über fünfundzwanzig Jahren ihres Bestehens mit einem Gesamtvolumen von über 300.000,- EUR viele kleine Einzelunterstützungen geben können, die für die Menschen oder Einrichtungen wichtig und hilfreich waren.

Erste Vorsitzende der Stiftung war Lydia Dröscher, die Ehefrau von Wilhelm Dröscher. Sie führte das Amt zehn Jahre lang. Seit 1987 ist Paul Leo Giani ihr Nachfolger als Vorsitzender, Rudolf Scharping und Adolf Schwenk die Stellvertreter.

Aus der vielfältigen und sehr unterschiedlichen Arbeit der Stiftung seien einige Beispiele erwähnt. 

o Unterstützung Jugendtreff Kirn ( mit der evangelischen Kirche)

o Projekte mit geistig Behinderten ( Evangelische Bildungsstätte Sonnenhof)

o Unterstützung beim Aufbau einer Drogenberatungsstelle in Idar-Oberstein ( zu einer Zeit als das Thema noch viel stärker tabuisiert war als heute)

o Seminare für Behinderte im ländlichen Raum ( Kirchenkreis Simmern-Trarbach)

o Hilfe für Diabetes-Kinder - gemeinsame Seminare Eltern/Kinder

o Shalom-Kreis Bad Kreuznach - Initiativen zur Verständigung

o Unterstützung von Projekten der Lebenshilfe Idar-Oberstein

o Hilfe beim Aufbau eines Frauenzentrums in Bad Kreuznach

o Arbeitslosenseminare, u.a. Schloss Dhaun, Seniorenstätte Haus Haardt
gemeinsame Seminare arbeitslose Mütter und Kinder

o Seniorenarbeit vor Ort ( Arbeiterwohlfahrt Kirn)

o Projekt Gefängnis-Insassen und ihre Familien

o Ferienprojekt für Tschernobyl-Kinder

o verschiedene Projekte im Kampf gegen Drogen

Die Arbeit der Stiftung hat noch weitere Schwerpunkte. Wilhelm Dröscher war zeit seines Lebens darin engagiert, Verhältnisse nicht hinzunehmen, sondern für ihre Verbesserung und Veränderung zu kämpfen; Zustände - auch international - nicht einfach zu akzeptieren, sondern etwas zu tun, sie zu überwinden. So hat er sehr frühzeitig in der Heimvolkshochschule Dhaun Gespräche, Foren, Treffen mit Menschen aus osteuropäischen Ländern ( vor allem Polen, UdSSR, Tschechoslowakei (damals noch) organisiert - lange bevor dies in der Bundesrepublik allgemein akzeptiert wurde. Er nahm dafür politischen Ärger und Missverständnisse in Kauf.
So versucht auch die Stiftung im Rahmen ihrer bescheidenen Möglichkeiten diesen Teil von Dröschers Arbeit fortzusetzen.
Genannt seien hierzu:

o Die Unterstützung eines Theaterstücks "Die Schlangenhaut" - in dem deutsche und ehemals jugoslawische Jugendliche sich an dem Völkerhass und den Grausamkeiten des Bürgerkrieges in dieser Region abarbeiten und damit ein Stück Verständigung, Brücken, Versöhnung fördern.

o Die Unterstützung eines Friedenscamps von Jugendlichen in Bosnien.

o Die Unterstützung eines Kirner Arbeiter- und Heimatdichters, um die Veröffentlichung seiner Arbeiten zu ermöglichen und damit zugleich ein Stück Tradition und Kultur vor Ort zu bewahren.

o Die Unterstützung der kulturellen Arbeit in einer ländlichen Region, wo das Kulturangebot weit weniger Möglichkeiten bietet als in den Ballungsräumen. Ein Beispiel hierfür ist ein Kirner Kunstpreis, der alle drei Jahre gemeinsam mit der Stadt Kirn ausgerichtet wird; er hat bisher große Resonanz gezeigt und einen schönen und akzeptierten Beitrag zum kulturellen Leben der Region geleistet.

o Ein Schülerwettbewerb verschiedener Schulstufen und Schularten zum Thema "Ausländerfeindlichkeit". Dieser Wettbewerb hatte eine so große Resonanz und so beeindruckende Ergebnisse, dass die Stiftung ihn wiederholt hat. Einige Zeitungsberichte sind diesem Bericht als Beispiel beigefügt.


Der Kirner Raum hat besondere wirtschaftliche Strukturprobleme; Arbeitsplätze, die verloren gehen, werden in vielen Fällen nicht durch andere ersetzt. Die Perspektiven gerade für junge Menschen sind oft düster. Hier liegt in wirtschaftlicher, sozialer, politischer und gesellschaftlicher Hinsicht großer Sprengstoff.
Die Stiftung hat sich daher entschlossen, neben ihren laufenden Aktivitäten einen besonderen Schwerpunkt - arbeitsmäßig und finanziell - im Bereich der Jugendarbeit und der Arbeit mit und für arbeitslose Jugendliche zu setzen. Dies erfolgt in Unterstützung und Zusammenarbeit mit der evangelischen Kirche und der Stadt. Es ist ein schwieriger Weg, aber die Aufgabe ist von besonderer Dringlichkeit.


Die Stiftung ist auf ideelle und materielle Unterstützung von Freunden und Gönnern angewiesen. Ihre Konto-Nummern sind:
- Kreissparkasse Birkenfeld - BLZ 562 500 30 - Konto 411833
- Sparkasse Rhein-Nahe - BLZ 560 501 80 - Konto 2002004

Selbstverständlich werden Spendenbescheinigungen für die Steuerklärung ausgestellt.
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